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11 April

01.04.11  


Ein Entenpärchen schwimmt täglich in meinem Gartenteich.

Der Entenmann

Seine Frau

02.04.11  
Eigentlich hatte ich vor, mich heute zum erstenmal in diesem Jahr in die Sonne zu legen, aber es gibt immer wieder dicke Wolken. So wie meistens, wenn ich einen Film drehe.
Ab Montag ist die Moana-Website auf einem neuen Server. Wie bei jedem Umzug könnte es da Probleme geben. Ich hoffe, dass alles gut geht. Es sind immerhin an die 300 MB-Daten, die da umziehen müssen. Erstens habe ich so was noch nie in meinem 25jährigen Computerleben gemacht, und zweitens bin ich kein Unix-Profi. Wer etwas vemisst, kann mir mailen.
03.04.11   Das Thermometer im Schatten klettert heute auf 24 Grad. Die Pflanzen- und Tierwelt wacht auf. Die ersten Schmetterlinge sind da, Bienen, Marienkäfer, Ameisen und sogar die Frösche in meinem Teich fangen an zu quaken und sich gegenseitig zu bespringen, obwohl sie noch ziemlich klein sind. Ich gestehe, dass ich vom Liebesleben der Frösche keine Ahnung habe.



Knospe eines meiner Kirschbäume.
04.04.11   Der Server-Umzug hat geklappt! Allerdings ist mein uralter öffentlicher Counter dem Umzug bei etwa 357.000 Visits zum Opfer gefallen. Beim Provider weiß niemand mehr, wie der sich neu programmieren lässt. Außerdem hat es draußen aufgehört zu regnen und am Nachmittag ist sogar ein bisschen Sonne rausgekommen.



Die Forsythien fangen langsam an zu blühen. Hoffentlich tun sie das noch, wenn ich zurückkomme.

Fliederknospen. Ich habe insgesamt vier Fliedersträucher, die aber jedes Jahr machen, was sie wollen. Mal blühen sie, mal nicht.
05.04.11  
Ein schlafender Marienkäfer ganz früh am Morgen. Marienkäfer sollen Glück bringen.
06.04.11   Diese email gestern Nacht hat mich wirklich überrascht: "EINLADUNG ZUM  FESTIVAL DES DEUTSCHEN FILMS 16.-26.6.2011
Lieber Rudolf Thome, wir freuen uns, Ihnen mitteilen zu können, dass wir uns – nach der Sichtung von über 200 neuen deutschen Filmen – entschieden haben, Ihren Film „DAS ROTE ZIMMER“ auszuwählen.
Die Qualität dieses Filmwerkes hat uns beeindruckt und überzeugt."

Von Arthaus/Kinowelt bekomme ich heute Scans von SW-Filmnegativen von "BERLIN CHAMISSOPLATZ" - für die DVD-Edition im Juli 2011. Dabei sind auch ein paar Fotos der Dreharbeiten.

Hinter dem Saab: Hanns Zischler, Sabine Bach, Rudolf Thome, Jochen Brunow

Jochen Brunow, Rudolf Thome, Margit Eschenbach, Martin Schäfer

Beim Anschauen von "Julie und Celine fahren Boot" weint Sabine Bach und Hanns Zischler schläft. Der damalige Verleih Prokino hat von diesem Foto eine Postkarte gemacht und als Werbung mit dem Text „Im Kino schlafen bedeutet, dem Film zu vertrauen“ für den Film benutzt.

Ein Ausschnitt von diesem Foto, den ich selbst in meiner Dunkelkammer (sowas hatte ich damals) vergrößert habe, wurde das Plakatmotiv.
Am Nachmittag besucht mich Serpil Turhan, und wir sprechen über das Casting für "INS BLAUE" und ihre bevorstehende Hochzeit im September. Der wunderschöne weiße Schal, den sie trägt, ist schon ein Vorzeichen dafür.

07.04.11   Unser 13-Mann-Drehteam für "INS BLAUE" wird immer kompletter. Durch meine Einladung zum Filmfestival in Ludwigshafen, gibt es nur noch eine Möglichkeit für unsere Motivsuche in Italien. Sie muss in der ersten Junihälfte vor Pfingsten stattfinden, denn vielleicht kriegt "DAS ROTE ZIMMER" dort ja einen Preis. Im letzten Jahr hat Angela Schanelec ihn für "Orly" gekriegt. Das was sie macht und das was ich mache, sind ja nicht prinzipiell verschieden.

Nicoletta Drossa und ich treffen heute zuerst Armin Hildebrandt, der als Hauptverantwortlicher für die diversen Autos zuständig sein wird und unser bester Autofahrer ist.

Danach Melanie Bähring, die wieder die Assistentin von Nicoletta Drossa sein wird.

Ich habe Nicoletta fotografiert. Sie hat die anderen Fotos gemacht und dann auch mich fotografiert.

Vielleicht sollte ich erklären, warum ich mich über die Festivaleinladung nach Ludwigshafen so gefreut habe. Dieses Festival hat, seitdem es besteht, jedes Jahr meine Filme zur Sichtung angefordert und bei jedem Film nein gesagt, aber jetzt zum ersten Mal ja. Ist doch klar, dass ich mich darüber ganz besonders freue, weil es mir Hoffnung macht, dass mit meinem zunehmenden Alter, immer mehr Menschen meine Filme schätzen lernen. Vielleicht kriege ich dann irgendwann mal sogar wieder - wie bei "BERLIN CHAMISSOPLATZ" oder "SYSTEM OHNE SCHATTEN" wieder um die 70.000 Zuschauer in den deutschen Kinos. Die Kinowelt hat sich in Deutschland dramatisch verändert. Wenn ich "DAS ROTE ZIMMER" Anfang der 80er-Jahre gedreht hätte, wären vermutlich mehr als 100.000 Zuschauer in den Kinos gewesen, denn dieser Film ist ganz entschieden besser. Die Schauspieler-Konstellation ist wie bei "ROTE SONNE" ein Glücksfall. Alle drei Hauptdarsteller müssten nach diesem Film Stars werden. Aber das war auch vor 40 Jahren nicht so, sondern ist erst im Nachhinein passiert. Sollte ich durch ein biologisches Wunder tatsächlich nochmal 30 oder 40 Jahre weiterleben und jedes Jahr, wie Oliveira, Filme drehen, könnte auch "DAS ROTE ZIMMER" ein Kultfilm werden. Sollte es mir nicht gelingen, so alt zu werden, wird auf jeden Fall "INS BLAUE" ein guter Abschied aus meinem Filmmacherleben werden. Vorausgesetzt ich finde Schauspieler, die so gut sind wie die in "DAS ROTE ZIMMER". Serpil Turhan arbeitet intensiv daran, diese Schauspieler zu finden. Nicoletta Drossa hat mir heute ein junges Mädchen per Foto vorgestellt, die vielleicht die Jüngste, Laura, im Film spielen könnte.
08.04.11  
Heute Abend wird der Deutsche Filmpreis verliehen. Ich sitze im Zug nach Würzburg. Morgen um 11 Uhr läuft dort im CinemaxX "DAS ROTE ZIMMER".
09.04.11  

Ein Schinkenkäsebrötchen im Zug hat mich völlig k.o. gemacht. Halb tot komme ich ins Hotel, schalte den Fernseher ein und - sehe die Verleihung des Deutschen Filmpreises. Dabei bin ich dann glücklicherweise eingeschlafen. Den Regiepreis habe ich noch mitbekommen. Alles andere erst heute morgen im Internet.



Gegenüber dem Würzburger Bahnhof finde ich einen ganzen Magnolienwald.

Die Burg oder ist es ein Schloß, hoch über dem Main

Das Denkmal eines Bischhofs auf der Haupteinkaufstraße



An einer Ringstraße zwischen Hauptbahnhof und CinemaxX-Kino, viele Universiätsgebäude, aus den zahlreiche Nobelpreisträger hervorgegangen sind.
Die Vorführung von "DAS ROTE ZIMMER" war nicht ausverkauft. Beim Q & A wollte das Publikum vor allem von mir wissen, ob ich im wirklichen Leben eine Konstellation mit einem Mann und zwei Frauen für möglich halte. Und dann, ob ich mir vorstellen könnte, mal einen Film mit einer Frau und zwei Männern zu machen. Ich konnte denen nur sagen: Nein, das kann ich nicht. Aber schaut euch "Drei" von Tom Tykwer an. Der kann das.

Beim anschließenden Mittagessen mit Christoph Haas und seiner Frau Regina fragt mich Christoph Haas, ob der Text, den Luzie in "DAS ROTE ZIMMER" auf einem Bootssteg beim Angeln in ihr Notizheft schreibt: "Romane schreiben ist wie Angeln. Man muss warten können - auf den großen Fisch" von mir bewusst als Renoir-Zitat benutzt worden sei. Ich kenne zwar fast alle Filme von Jean Renoir und liebe sie - ganz besonders "La règle du jeu" (der für mich einer der zehnbesten Filme aller Zeiten ist), aber dass Renoir etwas in dieser Richtung gesagt hat, wusste ich nicht. Wenn es richtig ist, freue ich mich darüber.
Ich könnte, als ehemaliger Filmkritiker, jetzt noch etwas zu den zehn schlechtesten Filmen sagen, von mir aus mich auf Deutschland und das Kinojahr 2010 beschränken, aber da einer davon mein eigener ist und ich auch kein Filmkritiker mehr bin, halte ich mein Maul. Außerdem zwischen Bloggen und in einer gedruckten Zeitung zu schreiben, ist für mich noch immer ein Unterschied. Albert Paris Gütersloh hat darüber geschrieben, dass man, wenn man schreibt, sozusagen ein "Amt" hat, das demjenigen, der es ausübt, Macht verleiht, aber auch ein hohes Maß an Verantwortung. Beim Deutschen Filmpreis ist dieses "Amt" und die damit verbundene Verantwortlichkeit abgeschafft worden. Eintausendzweihundert Mitglieder stimmen ab und irgendetwas kommt dann da raus.
Auf einer Web-Site zur Filmkritik hat der Filmkritiker Rüdiger Suchsland (LINK) geschrieben: "Das Publikum versteht in seiner Mehrheit gerade von den interessanten Dingen gar nichts. Es ist dumm und träge, ihm fehlt die Neugier und die Offenheit. In Deutschland, wo es keine Kinokultur gibt, mehr, als anderswo.". Eintausendzweihundert Filmakademiemitglieder sind natürlich auch "Publikum" und, da sie beteiligt sind am Filmemachen und Interessen haben, vermutlich das schlechteste "Publikum", das man sich denken kann.
Ich bin ein alter Mann und kann keine Revolution mehr anführen, aber das ist es, was wir in Deutschland brauchen, Kritiker, die sagen, dass es so nicht weitergehen kann. Eine Revolution. Von mir aus eine Filmfrühlings-Revolution. Ein Round-Table-Gespräch der Deutschen Filmakademie (LINK) macht sehr klar, warum gute Filme in Deutschland keine Chance mehr haben. Das, was die da sagen, habe ich gerade selbst erlebt. "DAS ROTE ZIMMER" ist in praktisch allen Städten mit nur einer Vorführung, meistens um 18 Uhr in die Kinos gekommen. Die Deutsche Fimakademie, wenn sie etwas taugt, müsste darüber nachdenken. Aber wer sollte das jetzt, da Bernd Eichinger gestorben ist, machen? Bruno Ganz, einer der beiden Präsidenten, hat gestern gesagt, dass er gerne einen Film mit Tom Tykwer drehen möchte. Das zumindest darf ich sagen, davon würde das deutsche Kino auch nicht besser. Ich allerdings, das darf ich auch sagen, würde gerne - nach "SYSTEM OHNE SCHATTEN" nochmal gerne mit ihm drehen. Wir wollten das beide schon 1985 für "TAROT" machen, aber dann haben sich seine Dreharbeiten bei Sinkels "Väter und Söhne" um mehrere Monate verzögert und er konnte nicht. Dann hat Hanns Zischler seine Rolle übernommen. Das hat dann ziemlich lange gedauert und meine Produktionsleiterin Gudrun Rudzickova wurde ziemlich nervös. Ich habe ihr gesagt, im Notfall spiele ich die Rolle des Eduard eben selbst. Ich habe das in "TAGEBUCH" schon mal gemacht.
Jetzt stehe ich mit "INS BLAUE" vor einer ähnlichen Situation. Hanns Zischler hat mir vor einem Jahr zugesagt, die Rolle von Abraham zu übernehmen. Jetzt hat er mir abgesagt. Es gibt nicht so viele Schauspieler in Deutschland zwischen 60 und 70 mit denen ich das machen möchte. Auf die Reaktion eines Schauspielers, der mir gefällt, warte ich noch. Wenn er nein sagt, habe ich nicht mehr viele Möglichkeiten. Ich könnte das selbst machen. Mein Team und meine Tochter Joya ist dagegen. Mir ist klar, dass die Geschichte von "INS BLAUE" dadurch extrem persönlich würde. Ich hätte außerdem die Möglichkeit, vorher eine Stimmbandoperation zu machen. Aber wäre das besser?

10.04.11  

Am Freitag waren wieder Millionen Demonstranten auf dem Tahrir-Platz. Als die meisten von ihnen wieder weg waren, kam das Militär und hat geschossen.

In meinem Hotel finden offensichtlich jahraus, jahrein solche Seminare statt. Das war schon im letzten Jahr so.





Einer der vielen Veranstaltungssäle im Hotel.

Gleich um die Ecke vom Hotel



Zwischen Hotel und Bahnhof liegt dieser Park

Am Abend läuft dann "DAS ROTE ZIMMER" im neueröffneten Arthouse-Kino in Würzburg mit noch weniger Zuschauern als am Tag davor.

Das Publikum wird elegant vor der harten Bestuhlung gewarnt.

12.04.11   Ich bin fleißig und sehe "Über dir, die Stadt" von Christoph Hochhäusler und "Das offene Universum" von Klaus Wyborny. Beide Filme sind nicht einfach.

Dieses Foto vom neuen Hochhaus am Bahnhof Zoo mit 32 Stockwerken wollte ich schon immer mal machen.

Da ich beim Drehen von "DAS ROTE ZIMMER" meine Sonnenbrille verloren habe, probiere ich hier eine neue. Denn in Italien beim Drehen von "INS BLAUE" werde ich eine brauchen.

Vielleicht könnte ich auch dieses T-Shirt tragen. Bis jetzt habe ich weder die Sonnenbrille noch das T-Shirt gekauft.
13.04.11   Ich habe meiner Tochter Joya meinen Schnittcomputer geliehen, und der wurde geklaut. Die Kaufbelege sind auf meinem Bauernhof. Deshalb musste ich da heute trotz stömendem Regen hinfahren. Aber auch, um die Frühlingsfortschritte zu sehen. Irgendwann wird die Sonne ja auch wieder scheinen. Der Magnolienbaum im Innenhof steht jetzt in voller Blüte.
14.04.11   Drei DVD-Cover von ARTHAUS/Kinowelt sind bei mir angekommen. Jetzt fehlt nur noch das Cover von "BERLIN CHAMISSOPLATZ".





15.04.11  

In Cannes läuft in der Reihe "Un certain regard" der neue Film von Hong Sang-soo "The Day He Arrives". Hier gibt's ein Foto (LINK). Viel mehr ist darüber nicht zu erfahren.

Kirschblüten

Pfirsichblüten

Die ersten beiden Tulpen

Eine meiner Forsythien

17.04.11  
Mein Gartenteich am Freitagabend. Ich installiere Pumpe und Schläuche und beginne damit, ihn leerzupumpen. Mein Sohn Nicolai und seine Freundin Ina sind im Auto von Darmstadt aus unterwegs, um mir zu helfen. Sie kommen erst spät in der Nacht hier an.

Am Samstagmorgen im Licht der ersten Morgensonne. Drei Stunden später ist der Teich so gut wie leer.

Nicolai verbringt gut zwei Stunden damit, zwischen Blättern und Schlamm das Leben von Molchen und Fröschen, die im Teich gelebt haben, zu retten. Ich schätze, dass er so zwischen 50 und 80 Molche gefunden hat. Auf dem Weg zum Aquarium mit drei Molchen in der Hand stolpere ich über das Stromkabel und stürze kopfüber von der Mauer in die Wiese. Die drei Molche haben überlebt. Ich auch. Allerdings habe ich seitdem Kopfschmerzen.



Frisches Wasser läuft ab 17 Uhr in den Teich.

19.04.11

  Zwei vor zwanzig Jahren gepflanzte Schlingpflanzen haben sich inzwischen so ausgebreitetet, dass sie den Wilden Wein an zwei Hauswänden fast komplett überwuchert haben. Sie blühen nicht. Sie verfärben ihre Blätter nicht im Herbst und sehen überhaupt sehr unordentlich aus. Nicolai und ich entscheiden uns gegen sie.
So sah das noch vor zweieinhalb Jahren da aus.









Abtransport in den Innenhof mit dem Rasentraktor

Um 20 Uhr filme ich 6 Minuten lang, wie die Sonne untergeht, um den Film ins Internet zu stellen. Mein Internet auf dem Bauernhof ist dafür leider viel zu langsam.
Heute hat Nicolai ein großes Feuer gemacht. Ich schaue zu. Es wird sehr heiß im Hof.



Gegen Abend die Asche des Feuers.
20.04.11  
Mehrere Stunden später war noch immer Glut unter der Asche. Dieses Foto hat Nicolai gemacht.
21.04.11   Mein "kleiner Bruder" Helmut ist gestern auch siebzig Jahre alt geworden. Deshalb bin ich zu ihm nach Drachselsried in den Bayrischen Wald gefahren.

Heute morgen um sieben Uhr haben die Glocken in dieser Kirche gut und gerne fünf Minuten lang geläutet. Die Häuser drumherum haben alle möglichen Verzierungen.







Eine Taube, die nicht wegfliegt, als wir kommen, erregt unsere Aufmerksamkeit. Nicolai und mein Bruder fotografieren. Ich auch. Meine Freundin und Nicolais Freundin schauen zu.
22.04.11  
Mein Bruder und ich - zwei Siebzigjährige.

Dieser Fahrer im VW-Golf hat uns auf der Rückfahrt zum Bauernhof rechts überholt und dann lebensgefährlich geschnitten.

Fast alle Tulpen blühen inzwischen.

Nicolai gräbt ein Pflanzloch für zwei Weinstöcke, die uns die Frau meines Bruders geschenkt hat.

Das Cover der "BERLIN CHAMISSOPLATZ"-DVD. Bei jpc kann man alle vier neuen DVD's (LINK) schon bestellen - für jeweils 9,99 Euro.
   
23.04.11  
Ich habe heute zum ersten Mal den Rasen gemäht, denn nächste Woche soll es regnen.

24.04.11   Am Karfreitag haben Serpil Turhan und ich mit dem Casting für "INS BLAUE" angefangen. Hinterher hat Serpil bedauert, dass sie es nicht auch auf Film aufgenommen hat. Hier die Fotos. Ein bisschen verspätet.Ich war am Samstag einfach noch zu müde von meinen Reisen.



Sandra Gerling



Elisabeth Leistikow. Sie wurde in "DAS ROTE ZIMMER" von einem jungen Mann auf einer Parkbank geküsst.

Anna Kubin war in "DAS SICHTBARE UND DAS UNSICHTBARE" die Tochter von Guntram Brattia
27.04.11   In der FAZ-Online (LINK) steht heute ein interessanter Artikel zur Geschichte der Kussforschung. Nicht die Amerikaner, wie ich dachte, sondern die Deutschen haben damit angefangen. Das umfassendste Werk stammt aus dem Jahr 1680.
Heute bin ich wieder meiner Lieblingsbeschäftigung nachgegangen: Buchhaltung für das erste Quartal 2011 von Moana- Film GmbH und Prometheus Filmverleih Rudolf Thome. Außerdem habe ich einen Termin gemacht beim besten Berliner Stimmband-Chirurgen. Nicht um mich gleich operieren, sondern nur um mich erstmal beraten zu lassen. Ein bisschen lauter sprechen zu können beim Drehen von "INS BLAUE" wäre schon schön. Ohnehin werden die Dreharbeiten zu diesem Film auch ein Gesundheitsproblem, denn nicht nur mein im November operiertes rechtes Knie tut weh, sondern auch mein linkes Knie. Der Orthopäde, der die erste OP gemacht hat, meint, dass ich unbedingt vor dem Drehen auch das zweite Knie operieren lassen sollte. Vielleicht muss mich mein Filmteam bei diesem Film per Tragbahre an den jeweiligen Drehort schaffen? Wie auch immer keine lustigen Aussichten.
28.04.11   Nicoletta Drossa und ich empfangen Sülbiye Günar, die mit mir schon viele Filme gemacht hat und wir besprechen, ob sie bei den Dreharbeiten von "INS BLAUE" wieder dabei sein kann. Wir werden uns so gut wie einig, dass sie dabei ist. Und ich stelle erstaunt fest, dass meine beiden kaputten Knie überhaupt nicht mehr weh tun. Wahrscheinlich muss ich, um gesund zu bleiben, einfach nur Filme machen: Filmedrehen als Medizin.



Da seit heute Nacht mein linkes Auge gerötet ist und sich geschwollen anfühlt, habe ich, um die Mädchen zu unterhalten, eine uralte Sonnenbrille aufgesetzt. Ich hatte sie 1984 gekauft, um mit Petra Seeger auf Santorini ein Drehbuch zu schreiben. Das Drehbuch ist nie fertig geworden, aber immerhin habe ich 1993 dann da "DIE SONNENGÖTTIN" gedreht.

Sülbiye fährt diesen schwarzen Fiat 500. Ich denke, das wäre ein perfektes Auto für Bruder Franziskus. Ich kann mir sofort vorstellen, wie er mit seiner Mönchskutte daraus würdevoll aussteigt - vor allem, wenn er sehr groß ist. Schwarzes Auto+schwarze Möchskutte - sowas könnte sich Nike schon ausgedacht haben für ihren Film.
29.04.11   Ekkehard Knörer postet im CARGO-Blog den Trailer zu Hong Sang-soos "The Day He Arrives" (LINK), der in Cannes in der Reihe "Un certain regard" läuft. Irgendwo im Internet habe ich noch als Inhaltsangabe das gelesen: "Sang-Joon (Yu Jun-Sang) is a professor in the film department at a provincial university. He goes to Seoul to meet his senior Young-Ho (Kim Sang-Jung) who works as a film critic. Sang-Joon stays in a northern village in Seoul for 3 days..." Auch in diesem Film geht es offensichtlich nur um Filmleute. Wie fast immer bei Hong Sang-soo. Wenn ich das machen würde, würden mich die deutschen Filmkritiker kreuzigen.
Der Hamburger Filmemacher Klaus Wyborny, den ich auf der Berlinale mit meiner Begeisterung für Hong Sang-soos Filme angesteckt habe, fährt in diesen Tagen zum Jeonju-Festival und wird Hong Sang-soo, der dort "Okis Movie" zeigt, treffen. Ich habe ihn gebeten, wenn es irgendwie möglich ist, eine DVD für mich von ihm zu kriegen.

Eine meiner Tulpen im Innenhof heute nachmittag auf dem Bauernhof. Draußen im Garten sind schon viele wieder verblüht. Das Leben, je älter man wird, vergeht so schnell. Bei Menschen ab siebzig fast so schnell wie bei den Pflanzen. Ich muss Bäume pflanzen, denn die leben länger.
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30.04.11  
Es gibt so Tage, da komme ich mir vor wie eine verblühende Tulpe.
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